Lehrbuch Lyme-Borreliose


12.29

Neuropsychiatrische Erkrankungen bei LB


Die Lyme-Borreliose kann zu einem breiten Spektrum psychiatrischer Erkrankungen führen: Paranoia, Demenz, Schizophrenie, bipolare Störung, Angststörung, Depression, Anorexie, Autismus und OCD („Obsessive Compulsive Disorder“).

Depressive Zustände sind sehr häufig und kommen nach verschiedenen Studien in 26-66% der Fälle vor (1).

Neben diesen mentalen Störungen ist die Beeinträchtigung der Kognition eine häufige Manifestation der Lyme-Borreliose (sogenannte Encephalopathie). Bezüglich der Einzelheiten sei auf das nachfolgende Kapitel 12.30 „Neuropsychiatrische Erkrankungen bei LB - Literaturübersicht“ verwiesen.

Ein besonderes Problem der Lyme-Neuroborreliose ist die oft erhebliche Einschränkung kognitiver Leistungsfähigkeit bei Kindern mit drastischen Auswirkungen auf die Schulbildung (2, 3).

Auch im Zusammenhang mit dem sogenannten „Post-Lyme-Syndrom“ also bei Persistieren von Beschwerden nach vermeintlich ausgeheilter Lyme-Borreliose, wurden kognitive Störungen nachgewiesen (4).

Literaturverzeichnis

  1. Fallon BA und Nields JA. Lyme Disease: A Neuropsychiatric Illness. Am J Psychiatry. 1994; 151:1571-1583.
  2. Tager FA, Fallon BA, Keilp J, Rissenberg M, Jones CR, Liebowitz M. A controlled study of cognitive deficits in children with chronic Lyme disease. J Neuropsychiatry Clin Neurosci. 2001; 13(4):500-7.
  3. Fallon BA, Kochevar JM, Gaito A, Nields JA. The underdiagnosis of neuropsychiatric Lyme disease in children and adults. Pschiatr Clin North Am. 1998; 21(3):693-703.
  4. Gaudino EA, Coyle PK, Krupp LB. Post-Lyme syndrome and chronic fatigue syndrome. Neuropsychiatric similarities and differences. Arch Neurol. 1997; 54(11):1372-6.