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Symptomatik der Frühphase |
Zunächst sei darauf hingewiesen, dass bei der Lyme-Borreliose ein Zeckenstich nur in 30% der Fälle und ein Erythema migrans (EM) in etwa 50% der Fälle anamnestisch angegeben wird. Der
anamnestische Hinweis auf Zeckenstich oder Erythema migrans ist also für die Diagnose bei weitem nicht obligat (vgl. Kap. 2).
Das Erythema migrans geht oft mit einem „grippeähnlichem Begleitzustand“ einher; bei Fehlen eines Erythema migrans manifestiert sich das Frühstadium ausschließlich in einer solchen
grippeähnlichen Symptomatik. Dabei treten folgendeBeschwerden auf:
Nicht selten persistieren derartige Beschwerden über Monate und Jahre, d.h. es entwickelt sich aus dem Frühstadium nahtlos ein Spätstadium (chronische Lyme-Borreliose). Andererseits können solche grippeartigen Begleitsymptome auch nur für etwa 1-3 Wochen bestehen (1).
Bei der körperlichen Untersuchung sind mitunter generalisierte Lymphknotenschwellungen feststellbar. Auch können das Auftreten von Pharyngitis, Bronchitis und Konjunktivitis die Abgrenzung von
einer Grippe erschweren (2, 3). Allerdings tritt die Grippe eher in den Wintermonaten, die Lyme-Borreliose eher von Frühjahr bis Herbst auf.